Wie ich mir den Traum meiner griechischen Taverne erfüllte

von
Dimitrios Ypsilandis
Jan 18, 2023

Dimi aus dem Pella erzählt, wie er vom zehnjährigen Aushilfskellner in einem griechischen Dorf zum singenden Gastronomen in Worpswede wurde

Ich war zehn Jahre alt, als ich in Griechenland das erste Mal in die Gastronomie eingestiegen bin. Als Aushilfskellner. Damals war es so, dass wir Kinder als Bezahlung immer die Groschen bekommen haben, die Gäste auf den Tischen übrig gelassen haben.Und ich werde nie vergessen, wie ich damals 1977 auf einem Dorffest meinen ersten Lohn erhielt. Ich habe um 16 Uhr angefangen und bis 4 Uhr nachts gearbeitet und am Ende umgerechnet einen Euro bekommen. Heute ist das nichts, aber ich war unfassbar stolz.

Die Arbeit hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich von da an jede Ferien in der Gastro gearbeitet habe. Mit 16 bin ich dann richtig als Kellner eingestiegen. Als ich 18 wurde, musste ich zum Wehrdienst und bin nach Athen gezogen. Aber auch dort habe ich als Kellner in Cocktail Bars weiter gearbeitet. In der Zeit habe ich auch erstmals als DJ gearbeitet. Und natürlich haben DJs auch Mikrofons. Nachts habe ich dann immer die Musik leiser gemacht, das Mikro genommen und angefangen zu singen. Ich will nicht sagen, dass ich ein guter Sänger war. Aber ich war ein guter Animateur. Und ich liebte es.



1988 bin ich dann wieder zurück in mein Heimatdorf Pella. Zufällig war gerade mein Onkel aus Deutschland da und sagte, dass ich ihn unbedingt mal besuchen muss. Dazu muss ich sagen: ich habe in meinem Leben noch nie Urlaub gemacht, weil ich in den Ferien ja immer gearbeitet hatte.

So entschied mich, seinem Ruf zu folgen. Eigentlich sollten es nur zwei Wochen sein, aber dann lernte ich paar Jungs kennen und dachte mir: vielleicht bleibe ich etwas länger, arbeite so viel, dass ich mir ein Motorrad kaufen kann und fahr damit wieder zurück nach Griechenland. Aber dann habe ich meine Frau kennengelernt und alles änderte sich.

15 Jahre lang habe ich morgens in einer Firma gearbeitet und abends in einer griechischen Gastro. Irgendwann wurde mir das aber zu viel und wir dachten: lass uns lieber eine Sache ganz machen. Und da fiel unsere Wahl auf eine Gastro. Ich wusste vorher nicht, was Worpswede ist. Aber als wir von einem Bekannten irgendwann hörten, dass in Worpswede ein Laden zu verkaufen sei, aber ich liebe Neues und dachte mir: das ist unser nächster Schritt. Und ich muss ehrlich nach über 20 Jahren sagen: ich liebe diesen Ort und kann mir nicht vorstellen, woanders zu wohnen.



Ich muss ehrlich sagen, bei der Eröffnung des hatte ich keine Angst. Ich neugierig: wie kommt das an? wie werden Leute reagieren? Und ich glaube, wir haben eine Sache gut gemacht: wir hatten nicht nur die typischen Gerichte Gyros, Reis, Salat und Tsatziki. Wir hatten auch eine Extrakarte mit "Dimis Empfehlungen". Und wir hatten unsere Live-Musik. Nach dem Kochen bin ich dann abends aus der Küche raus und habe angefangen, für die Gäste zu singen. Und ich hatte Spaß.

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